Sommer 2025 im Alpenraum:
Was wirklich passiert ist
Der Sommer brachte weniger Nachfrage aus dem DACH-Raum, vor allem aus Deutschland. Gleichzeitig wächst das Interesse aus Italien, Benelux, USA und Teilen Asiens. Was heißt das für die Preis- und Vertriebsstrategie bis in den Winter?
Im Alpenraum konnten wir im vergangenen Sommer mehrere parallele Bewegungen beobachten. Zum einen eine Internationalisierung der Zielgruppen: Mehr Anfragen aus Italien, Benelux, USA und Asien gingen Hand in Hand mit einer Verlagerung der Reisezeit aus Kostengründen. Mehrere Reports bestätigen eine anhaltend hohe, aber preisbewusstere Reiselust in Europa. Deutsche Gäste, besonders Familien, achten nun stärker auf den Preis, und die Bereitschaft, bei höheren Hotelraten auf günstigere Kategorien auszuweichen, nimmt zu. Studien zeigen zunehmende Preis-Sensibilität und Value-seeking Verhalten, was der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit geschuldet sein könnte. Auch gibt es kürzere Buchungsfenster, also mehr Last-minute-Reisen. D.h., flexible Konditionen werden zum Buchungshebel.

Vergleich der Google-Nachfrage im Sommer 2024 vs. Sommer 2025
Unsere interne Analyse (Google-Interessenindizes, Mai–August 2024 vs. 2025) zeigt: Südtirol bleibt insgesamt stabil, bei etwas geringerer Auslastung, aber besserem Ertrag durch smarte Preispolitik. Der stärkste Rückgang, nämlich der der deutschen Gäste, betrifft ganz allgemein die Hotellerie, preisgünstigere Kategorien wie Campings und Pensionen hielten sich robuster. Interpretation: Die Nachfrage wandert nicht ab, sie weicht in günstigere Optionen aus.
Auswirkungen auf Hospitalitybetriebe: Was sich konkret ändert
- Preisdruck im DACH-Segment: Deutsche Haushalte sparen selektiv. Rabatte und Paketwerte steuern Entscheidungen stärker.
- Mehrsprachigkeit & Angebotsfit: Wachsende Märkte erfordern mehrsprachige Kommunikation und differenzierte Pakete (z. B. längere und erlebnisorientierte Aufenthalte).
Winter 2025/26: Die große Vorschau
Die Nachfrage bleibt da, gestaltet sich aber kurzfristiger: Das Interesse an Reisen bleibt robust, gleichzeitig steigen allerdings die Kurzfrist-Suchen (14–30 Tage, teils noch knapper). Die Kapazitäts- und Preissteuerung der Hospitalitybranche muss reagieren. Auch wandeln sich die Ansprüche: Erlebnis, Kulinarik, Servicequalität und glaubwürdige Nachhaltigkeit werden stärker gewichtet, und das bei gleichzeitigem Preisfokus. Ein smartes Revenue Management wird zum zentralen Buchungsboost.
Südtirol im Fokus: Stabilität dank Preisstrategie
Trotz geringerer Auslastung sehen wir in Südtirol höhere Erträge durch konsequente, datenbasierte Preismodelle. Der Hauptdämpfer: der monatsübergreifende Rückgang deutscher Nachfrage, speziell im Hotel-Segment. Das heißt, die Zielgruppe spart nicht beim Reisen, sondern schichtet um.
Es reicht nicht, den Preis zu senken. Vielmehr ist es jetzt wichtig, den Wert einer Destination zu vermitteln und die eigenen Zielmärkte zu diversifizieren.
Handlungsempfehlungen für Herbst & Winter
Preisstrategie schärfen
- Working-Yield statt Bauchgefühl: Preisleitplanken nach Nachfrage, Kanal, Aufenthaltsdauer.
- Value-Pakete mit inkludierten Leistungen und flexiblen Stornos für preisbewusste DACH-Gäste.
- Märkte diversifizieren: UK, Belgien, Frankreich, Polen, USA zeigen Positivtrends – Budgets können testweise umgeschichtet werden.
- Buchungsfenster aktiv managen: Kampagnen auf 0–30 Tage ausrichten, Mindestaufenthalte intelligent staffeln, Upselling bereits während der Buchungskorrespondenz betreiben.
- Kommunikation & Conversion: Mehrsprachige Angebotsseiten, transparente Direktbuchungs-Vorteile, klare CTAs. Reaktivierung von Bestandskundinnen und Bestandskunden aus schwächeren Monaten.
- DACH-Messaging anpassen: weniger “Luxus-Pose”, mehr Wert und Authentizität: Natur, Erholung, faire Paketpreise – nachvollziehbar kommuniziert.
- Daten nutzen. Und das täglich: Pick-up-Monitoring, Segment-Watch, Rate-Shops; Entscheidungen in Wochenzyklen validieren.
Blick nach vorn: KI entscheidet 2026 über Sichtbarkeit
Large Language Models beschleunigen die Verschiebung von Suche zu Antwort-Systemen. Sichtbarkeit entsteht durch authentische Bewertungen, strukturierte Off-Page-Signale und KI-freundliche Inhalte – kontinuierlich überwacht und nachgesteuert. Brandnamic verknüpft dafür GEO, On-page-Optimierung und Off-page-Strategie zu einer praktikablen Roadmap für eure Marke.
Fazit
Wer jetzt Preis- und Marktstrategie schärft, das Buchungsfenster aktiv bespielt und Wert klar kommuniziert, geht mit Rückenwind in den Winter. Die Internationalisierung ist eine große Chance. Allerdings nur, wenn Angebotslogik, Sprache und Distribution mitziehen.Die KI als strategischer Erfolgsfaktor 2026 wird in Zukunft darüber entscheiden, ob Hospitality-Betriebe gefunden werden, und zwar durchauthentische Bewertungen, strategisch platzierte, strukturierte Brand Trust Signals und kontinuierliches Monitoring, um Vertrauen und Relevanz im KI-Umfeld proaktiv zu steuern.
Eine vertiefende Analyse könnt ihr im Webinar vom 08.10. verfolgen: So war der Sommer 2025 wirklich: Zahlen, Trends und Wahrheiten in der alpinen Hospitality– gemeinsam mit Kohl & Partner zeigen wir Benchmarks, Best Practices und konkrete Schritte für eure Winterstrategie.