Marketing: Content creation mit KI
Wie smarte Hospitality-Akteure KI-Technologie nutzen können, um einfach, schnell und kosteneffizient Content für ihre Marketingkanäle zu erstellen – und ohne Weihnachten zu ruinieren.

Sie haben es wieder getan: bereits zum dritten Mal in Folge (nach März 2023 und Weihnachten 2024) haben die Marketingverantwortlichen der Coca Cola Company einen Werbespot mit Hilfe von GenAI erstellt. Der Aufschrei unter Kreativen aus aller Welt war so vorhersehbar wie berechtigt, das Echo in den sozialen Medien überwältigend und – in Zeiten, in denen Aufmerksamkeit eine Währung ist – erfolgreich. Die Absicht dahinter, so der Global Vice President und Leiter der generativen KI Coca Cola, Pratik Thakar, sei „weiter zu experimentieren und Innovationen voranzutreiben.“ Die Marke will zeigen, dass Technologie und Tradition koexistieren können, dass emotionales (von Menschen geschaffenes) Storytelling und immer raffiniertere KI-Bilder sich nicht ausschließen.
Die Vorteile von Content creation mit KI
Die Vorteile von Content creation durch Generative AI für eine Marke sind universell auf viele Bereiche – auch und vor allem auf die Hospitalitybranche – übertragbar:
- schnellere Produktionszeiten und damit gesteigerte Effizienz
- skalierbares Storytelling, einheitlicher Ton und Stil,
- verbesserte Personalisierung von Inhalten
- größere kreative Flexibilität
- bei gleichem Werbebudget: Kosteneffizienz durch (Teil-)Automation der Prozesse und klugen Einsatz von Ressourcen.
Contenterstellung für Hospitalitybetriebe: die Grundregeln
Der Einsatz von KI ist ein Win-win-Faktor für euch und eure Kunden – allerdings nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern zielgenau genutzt. Zum Beispiel für schnelle Ideenfindung und Content-Erstellung. Generative KI, ob für Bilder, Videos oder Texte, liefert das Rohgerüst, aber die Ergebnisse werden erst einzigartig, wenn sie verfeinert werden. Prompts müssen passgenau und detailliert sein, Perspektivenklar definiert und mit individuellen, situationsbezogenen Informationen angereichert. Und nicht vergessen: die KI will trainiert werden. So lassen sich z. B. ChatGPT und Co. für Posting-Ideen auf Social media, Blogbeiträge, Konzepterstellung, Ads-Texte oder segmentierte und personalisierte CTAs für eure Zielgruppen nutzen. Nicht zu vergessen für die Erstellung mehrsprachiger Inhalte – in Zeiten sich wandelnder Gästezielgruppen eine wichtige Hilfe bei der Internationalisierung eures Hauses und seiner Ausrichtung.
Für visuelle Inhalte kann euch die KI helfen, Moodboards, Anzeigenentwürfe oder Visualisierungen zu erstellen – in Sekundenschnelle und ohne großen Aufwand. Auch hier ist es wieder wichtig, möglichst konkret zu sein und Szenen präzise zu beschreiben. Storytelling fängt beim Menschen an, und es ist hilfreich, euch eine der wichtigsten Regeln des Handwerks auch beim Prompten der KI zu eigen zu machen: „Show, don’t tell.“ Oder, um es mit dem berühmten russischen Schriftsteller Anton Tschechow auszudrücken: „Sag mir nicht, dass der Mond scheint; zeige mir das funkelnde Licht auf zerbrochenem Glas.“
Die Risiken von KI-generierten Inhalten
KI-generierte Inhalte sind zwar besonders für schnelllebige Kanäle und Marketingmaßnahmen vorteilhaft, bergen aber auch potenzielle Risiken, die es sorgfältig abzuwägen gilt:
- Qualitätsbedenken: Ohne menschliche Note fehlt der KI emotionale Tiefe und Einzigartigkeit – auch muss der Bezug zur Marke immer gegeben sein.
- Abstrafung durch Gesetzgebung – und die KI selbst: KI-generierte Inhalte müssen oft als solche gekennzeichnet sein, und auch SEO und GEO priorisiert hochwertige, originelle Inhalte und erkennt KI-generierte Texte.
- Ethische Überlegungen: die Urheberschaft verwendeter Inhalte muss immer klar ersichtlich sein; außerdem muss bedacht werden, dass KI dazu neigt, einmal aufgenommene Vorurteile oder Falschinformationen weiterzugeben und zu wiederholen.
Erfolg mit eurer KI-Content-Strategie: die Mischung macht’s
Während KI wiederkehrende Aufgaben erledigen kann, ist menschliche Kreativität unersetzlich. Die Kombination aus beidem, entweder nach Zielsetzung getrennt oder unterstützend und sukzessive, ist der Schlüssel für eine optimale Performance.
Klare Richtlinien helfen euch, die KI sinnvoll und subtil zu nutzen: Qualitätskontrollprozesse, Brand-Guidelines und eventuelle Testläufe gehören dazu.
Leistungsüberwachung und Feedback sind das A und O im Marketing, besonders im Fall neuer Technologien wie generativer KI. Die gute Nachricht: Noch nie waren Reporting und Bewertung so einfach messbar, dank Kennzahlen zu Konversionsraten, Suchmaschinenperformance und Engagement.
Schlussendlich gilt es, auf dem Laufenden zu bleiben, Trends, neue Tools und Technologien zu beobachten und ethische Standards zu berücksichtigen.
Aus Fehlern lernen vs. Experimentierfreude ausleben
Zurück zu Coca Cola: Die Weihnachtskampagne 2025, die versucht, das Publikum mit einem Mix aus digitaler Innovation und Weihnachtsfeeling zu begeistern, hat sehr viele negative Reaktionen im Web hervorgerufen. Die fließenden Bilder, die kitschigen Tierfiguren und eine ordentliche Portion Nostalgie reichten (noch?) nicht aus, um ein breites Publikum zu überzeugen – wenngleich man einräumen muss, dass die verwendete Technologie in den letzten zwei Jahren bereits einen beachtlichen Qualitätssprung gemacht hat. Der Fehler ist beim ersten Punkt der oben erwähnten Risiken zu suchen: Die nötige emotionale Tiefe wurde nicht erreicht. Ein Fauxpas, aus dem nicht nur Coca Cola lernen kann. Bis zum nächsten Jahr.
Wie ihr mit eurer Werbekampagne überzeugt, KI mit Köpfchen nutzt und Stolperfallen umgeht, bringen wir euch gerne in einem unverbindlichen Gespräch näher.
